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Letzte Woche war ich auf www.mtbtrilogy.cz

Ein Freund hatte mich die Woche vorher angerufen und gefragt, ob ich nicht Lust hätte für Tilmann zu starten. Ohne auch nur zu wissen, auf was ich mich da einlasse, habe ich zugesagt. Ob ich Ommes jetzt noch als Freund bezeichnen kann? 😉 (Sorry Ommes, da konnte ich jetzt nicht widerstehen. 😀 )

So einen knallharten Scheiß habe ich noch nie erlebt. Schon immer war ich kein besonders guter Abfahrer, aber ich dachte, irgendwie wird das schon passen. Ich wurde eines Besseren belehrt. Der Prolog und die Etappen waren mit Enduro Segmenten gespickt, die von den vollgefederten Irren auf Zeit gefahren werden mussten. Wir XC Leute mussten das Gesamtkunstwerk auf Zeit fahren.

Zum Prolog: Es hieß 8km. Was soll da schon passieren? Am Ende waren es 10km mit 8 Endurosegmenten. Um es kurz zusammenzufassen: Ich habe hoch- und runtergeschoben, mein Rad teilweise Abhänge hinunter gekippt, am Ende wollte ich weinen. Zahlreiche Stürze ereigneten sich vor oder hinter mir. Für die 10km habe ich schlappe 1h 15 min gebraucht. Meine Befürchtung war, dass es am nächsten Tag auf 70km so weiter geht.

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Mit Angst in den Augen

Etappe 1: Kleine Alpen

Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in Polen. Der Grenzübergang war relativ unspektakulär auf einer der zahlreichen senkrecht die Wand nach oben führenden Schiebepassagen durch schweres Geröll. Erholung bergab gab es irgendwie nicht, weil sich da wieder Endurosegmente die Falllinie den Hang hinunter schlängelten. Wieder habe ich viel geschoben. Die erste Hälfte des Rennens haben mich immer wieder die schnelleren Endurofahrer bergab überholt. Ein freundliches Hopp von hinten, der Schiebende (also ich) warf sich blitzschnell nach links oder rechts zur Seite (da wo es möglich war, ohne sich in den Tod zu stürzen) und die dumpfen Einschläge einer Federung am Limit zogen an Dir vorbei.
Kräftetechnisch habe ich mir die Etappe gut eingeteilt. Ab Kilometer 35 habe ich zahlreiche Fahrer wieder eingesammelt, die mir am Anfang berghoch als auch bergab davon gezogen sind. Die Hitze hat mir ordentlich zu schaffen gemacht, die sensationell gut bestückten Verpflegungsstationen halfen beim Wiederauffüllen. Nach etwas mehr als 7h erreichte ich glücklich das Ziel. Das Garmin hat 5h reine Fahrtzeit aufgezeichnet. Die restliche Zeit habe ich geschoben. Ommes kam auf seinem Enduro 3 oder 4 Stunden später an. Im Ziel gab es dann zusammen mit den Fahrern des Eisenschweinkaders ein paar Bier.
68,10km 2600HM

Etappe 2: The Best of Sudety

Es hieß, die 2. Etappe sei die Einfachste. Tja, was bedeutet auf Tschechisch einfach? Es bedeutet, nimm einfach den ganz kranken Scheiß, der senkrecht die Wand hinunterging heraus und ersetze ihn durch den Teil, der über Felsen und Felsvorsprünge senkrecht nach unten führt, baue am Ende der Etappe drei leichte Enduro Stages ein, die auch fahrbar für solche Idioten für mich sind.
Das reicht schon…
Wieder gut eingeteilt konnte ich am leichten Teil am Schluss wieder Fahrer einfangen. Mittlerweile kannte man sich schon den Verpflegungsstationen oder den Schiebestücken. Es wurde gelacht, gefachsimpelt oder sich gegenseitig geholfen. Sprachbarrieren? Naja, die galt es zu überwinden. Ein Kollege konnte mir verdeutlichen, dass er zwar alles dabei hatte, um seinen Kettenriss zu reparieren, aber es einfach manuell nicht konnte. Beim Rausdrücken des Kettengliedes habe ich dann auch noch sein Tool kaputt gemacht. Mein Werkzeug hat es dann gepackt.
Um 15Uhr war ich Ziel, fing aber nach dem Essen und zwei Bieren an zu frieren.
Um 18 Uhr lag ich mit Magenschmerzen zitternd und frierend im Zelt. Um 20 Uhr gesellte sich Ommes dazu und wir litten gemeinsam um die Wette. Ein Magen Darm Infekt hat uns beide niedergestreckt. (Zahlreiche andere Fahrer wohl auch.)
68km 2200HM

Etappe 3

Die 3. Etappe fiel für uns dann aus. Gegen 11.30 Uhr konnten wir uns wieder einigermaßen bewegen, packten das Zelt und fuhren wieder heim.

Was für ein irres Rennen. Kann mir nicht vorstellen, dass es etwas ähnliches in Deutschland gibt.

Grüße

W.