Zum ersten Mal bin ich zu einem „klassischen“ Vatertagsausflug aufgebrochen. Zusammen mit Zahnfee ging es mit dem Zug nach Miltenberg, um endlich den Nibelungensteig abzufahren.
Als ich zum Bahnhof rollte, waren es knackige 2 Grad und ich fror erbärmlich.
Im Zug konnten wir uns wieder ein bisschen aufwärmen und da ich den Einstieg ab Miltenberg auf den Steig schon kannte, wusste ich, dass uns sehr schnell sehr warm werden würde.
Nach ca. 10km erreicht man einen ersten Höhepunkt des Weges. Es handelt sich um die Kirchruine eines alten Nonnenklosters. In der Ruine führt eine Wendeltreppe hinauf auf eine Empore auf dem Dach, von der man einen sensationellen Rundblick hat.
Weiter ging es auf tollen Trails und fantastischen Wegen. Letztes Jahr kam mir der Einstieg unglaublich schwierig vor, aber dieses Mal fiel es mir deutlich leichter.
Natürlich haben wir viel geschoben, aber das war zumindest am Anfang kein Problem. Später am Tag taten mir dann die Füße vom Laufen so weh, dass ich lieber so weit wie möglich gefahren bin.
Später hatten wir auch die erste Panne: der Trinknubsi ist aus der Flasche herausgebrochen. Die Öffnung wurde von Christian professionell mittels Klebeband verschlossen.
Sehr stark war auch dieses Stück:
Nach den ersten sehr steilen Anstiegen kam ein etwas flacherer Mittelteil. Wir kamen gut voran und kehrten gegen Mittag in eine interessante Imbissbude ein.
Nach einem sehr leckeren Steak mit Zwiebeln zogen wir weiter. Merklich wurde das Terrain wieder schwieriger.
Bei Lindenfels hatten wir den Eindruck, dass wir schon fast im Ziel seien. Leider haben wir uns etwas getäuscht. Wir mussten das komplette Felsenmeer bei Ebrach hoch. Ein interessantes Terrain, leider nicht fahrbar… eher nur tragbar.
Natürlich ging es nicht direkt durch die Felsen, aber auch nebendran war es kein Vergnügen.
Die Schilder verwirrten zunehmend. Mal war Zwingenberg mit 11km, dann später wieder mit 13km ausgeschildert. Es war nicht abzuschätzen, wie lange die Unternehmung dauern würde. Mittlerweile war es auch schon etwas spät geworden. Es folgte eine Abfahrt und wir standen vor dem Aufstieg zum Melibokus. Ca. 200Hm erwarteten uns, die auch wieder nur teilweise fahrbar waren.
Irgendwann waren wir dann doch oben und freuten uns auf eine schöne Abfahrt. Wir wurden tatsächlich für die Mühen reich belohnt.
Mittlerweile war es aber schon 20.30 Uhr und uns fehlte noch eine Übernachtungsmöglichkeit. Wir fragten zwei Einheimische nach dem Gasthaus, welches Christian vorher via Internet ausgesucht hatte. Uns wurde freundlich empfohlen, diese Absteige zu meiden, das Hotel die Straße runter sei viel besser und wenn wir dann noch Essen gehen würden, sollten wir unbedingt in den Italiener eine Querstraße weiter vorne gehen. Wir haben es nicht bereut, diesen freundlichen Tipps zu folgen. Das Essen im Italiener war klasse und das Hotel sehr sauber und das Frühstücksbuffet eine Wucht. (Restaurant „Puglia“, Hotel zur Bergstraße)
Laut dem Garmin waren es letztendlich 120km mit 3770Hm. Ein hartes aber lohnendes Stück.
Grüße
W.
Respekt!
Nächstens darfste gerne fragen, dann geb ich euch ein paar Tipps, wen nötig. Oder ein Stück Geleitschutz. Auf den letzten 50km kann ich dann evtl. mit euch Tieren mithalten. 😉
Ciao! Wolfgang