Grüße
W.
Heute ging es quer durch die Stadt. Ein online gestellter Track hatte mein Interesse geweckt. Allein das Anfahren eines frei gewählten Startpunktes stellte sich als abenteuerlich heraus. Der Garmin leitete mich direkt über den Wenzelsplatz.
Die Strecke war toll, leider der Track wohl etwas überholt. Ein paar Verbindungen gab es nicht mehr, zwei Mal führte der Weg durch einen Bach oder endete mal vor einem Gatter.
Aber ich habe zwei Nepomuks entdeckt. Der Erste hat mich besonders erfreut, da die Statue eine wirklich gut gelungene moderne Umsetzung ist. Sie steht in Dolni Pocernice.
Die zweite Statue steht auf einem großen Felsen bei Smichov (Ortsteil von Prag) vor einer Kapelle. Es war schon fast dunkel und leider taugt die kleine Kamera nicht viel. Stark nachbearbeitet, kann man die Bilder wenigstens ein bisschen ansehen.
Grüße
W.
Die Winter TransBrdy ist ein kleines MTB-Rennen, welches unweit von Prag in Lety startet. Letztes Wochenende wurde das Rennen wieder ausgetragen und ich hatte mich auf Anraten der tschechischen Mountainbiker angemeldet.
Von Nicolai wusste ich, dass mit dem Rennen nicht zu spaßen ist, deswegen war ich dementsprechend gespannt, als ich am Samstag hier mit dem Rad aufgebrochen bin. 20 Kilometer hatte ich bis zum Startort Lety zurück zu legen. Wie die Tage vorher auch, war es hochneblig trüb und ziemlich kalt, so dass ich sehr gut eingepackt war, da ich am Start mind. eine Stunde warten musste. Aus der Internetseite wurde ich nicht wirklich schlau, es schien den Anschein zu haben, dass man auch als Vorangemeldeter seine Startunterlagen mindestens eine Stunde vorher abzuholen habe.
Beim Abholen der Unterlagen habe ich mich einfach in eine Schlange eingereiht und stand auch richtig. Fünf Minuten später hatte ich meine Startertüte in der Hand, die eine Sponser-Trinkflasche enthielt, die ich in den absichtlich leer gelassenen Flaschenhalter steckte. Nachdem ich die Startnummer befestigt hatte, blieb mir noch 1h 15min Zeit. Der Startplatz war sehr übersichtlich und so trank ich erst Mal einen Kaffee. Ein Ordner sprach mich auf mein Rad an, er habe so etwas noch nie gesehen. Nach einen kurzen Gespräch trank ich meinen Kaffee leer und setzte mich auf mein Rad, um mich wieder warmzufahren, trotz dicker Klamotten zitterte ich vor Kälte.
Ca. 15 min vor dem Start fand ich mich wieder am Startplatz ein. Das Teilnehmerfeld war sehr übersichtlich. Ca. 300 Leute tummelten sich vor dem Startbogen und warteten auf den Start, während im Hintergrund Queen aus den Lautsprechern dröhnte. Das Feld war komplett durchschmischt: ältere Herren standen neben Semiprofis. Von hinten sprach mich jemand an und es stellte sich heraus, dass er auch mit einem Singular Swift am Start stand. Er hatte es umlackiert und wir fachsimpelten ein bisschen. Erstaunt stellte er fest, dass ich mit einem Singlespeeder am Start war.
Der Startredner wurde langsam hektischer und irgendwann setzte sich die Meute in die Bewegung. Nach ca. 800 ebenen Metern erreichten wir die erste Steigung, die sich ca. 300HM nach oben schraubte. Ich versuchte nicht gleich zu überdrehen und überholte zahlreiche Leute. Nach ein paar Kilometern war die Bergwertung erreicht und wir befanden uns auf den Höhenzug der Brdy. Es ging leicht auf und ab. In meinem Windschatten tummelten sich ein paar Radfahrer, andere zogen einfach vorbei. Es war ziemlich viel los auf der Strecke. Die ersten Trails waren wurzlig und nicht leicht zu fahren. Das Vorhaben, einigermaßen entspannt zu fahren, konnte ich getrost vergessen. Der Puls schwang sich auf ca. 180 BpM hoch und gedachte nicht daran, ein bisschen herunter zu gehen. Nach ca. 22km erreichten wir den Wendepunkt und auch die Verpflegungsstelle, wo ich mit Händen und Füßen mich dagegen wehrte, dass mir Schnaps oder Likör in meine Getränke geschüttet wurde.
Es kamen zwei drei wilde Abfahrten mit Drops usw. Das Feld hatte sich gelichtet und man sah nur noch vereinzelt Fahrer. Einer fuhr ca. 50m vor mir in einen Trail leicht bergab, als er sich einfach überschlug. Scheinbar grundlos nahm ich an, als mein Rad auch schon in eine schwer sichtbare Auswaschung stolperte. Mir gelang es gerade noch den Lenker festzuhalten.
Danach folgten die Steigungen des Grauens, ca. 800m zog sich schnurgerade eine grob geschotterte Waldautobahn nach oben. Es rollte gar nicht, ich bekam die Kurbel fast nicht mehr herum, die Beine verkrampften sobald ch mich auf den Sattel setzte. Vor mir ein Biker, hinter mir ein Pulk von ca. 5 Leuten, deren Atem ich im Nacken spüren konnte.
Irgendwie kam ich oben an und konnte mich auch einigermaßen erholen, bis die Strecke auf eine weitere Steigung einbog. Der Weg war zwar geteert, zog sich aber immer weiter zu, um in einer ca. 20 % Rampe zu enden.
Die Ausschilderung wurde schlechter, ich konnte aber mit dem Track auf dem Garmin gut folgen. Ca. 5km vor Schluss flog kurz vor einer Steigung ein Fahrer vorbei, der vorher geflickt hatte. Irgendwie rettet ich mich in seinen Windschatten und ließ mich von ihm eine Teerstraße entlang hochziehen. Wir bogen links in einen Trail ab und ich ließ ein bisschen Abstand, als in einer Rechtskurve eine Wurzel mein Vorderrad wegschlug. Ich war eindeutig zu erschöpft, um das Rad noch gerade zu halten und schlug im Hang ein. Irgendwie wurstelte ich mich unter meinem Rad wieder hervor – gar nicht so einfach, wenn die Beine beim Abwinkeln verkrampfen. Es gelang mir, mich zu befreien, bevor ich überholt wurde und ich rollte dem schnellen Mann hinterher. Kurz vor Schluss bog ich falsch links ab, bemerkte es aber noch aus dem Augenwinkel, wurde aber dabei von dem Fünferpulk aufgefahren. Ich mauschelte mich zwischendurch, trug mein Rad eine Treppe hoch und rechnete damit, dass die Jungs mich mit ihren Schaltungen auf den letzten flachen 800 Metern platt machen würden. Es stellte sich aber heraus, dass sie noch platter als ich waren und ich konnte ca. 15 Sekunden vor dem 5er Pulk in das Ziel rollen.
Ich habe für die 44km 2 Stunden und 16 Minuten gebraucht. Damit bin ich ungefähr als 65. ins Ziel gekommen. Der Schnellste war über eine halbe Stunde schneller als ich. Ich holte mir mittels Gutschein ein Gulasch. Chrissi traf auch mit den Kindern ein, um mich abzuholen. Da ansonsten nicht viel geboten war, löste ich meinen Biergutschein ein und wir fuhren nach Hause. Insgesamt bin ich am Samstag 78km Rad gefahren. Davon 44km als Rennen. Es hat sich gelohnt, nächstes Jahr werde ich wieder mitfahren.
Grüße
W.
Ich weiß nicht, ob mich an Tagen wie heute, an denen die herbstlichen Hochnebel das Taubertal und seine Seitentäler tagelang in diffuses Licht tauchen, einfach nur der Herbstblues gepackt hat, oder ob es auch einfach nur Zufall war – auf alle Fälle bin ich heute Mittag einfach mal drauflos geradelt. Die Runde hatte ich mit Prinz Knolf letztes Jahr im Oktober mal grob abgesteckt, damals haben wir uns aber nicht so sehr die Zeit genommen uns genauer umzuschauen und haben eher versucht Strecke zu machen.
Heute war das anders. Heute lies ich mich etwas mehr treiben.
Auf dem Höhenzug zwischen Unteraltertheim und Helmstadt direkt am Gemeindeverbindungsweg trifft man auf das Bayerndenkmal von 1866

Hier unweit von unserer Haustür haben sich am 25.7.1866 im deutsch-deutschen Bruderkrieg Bayern, Badener, Württemberger, Thüringer und Preussen nach dem schon entschiedenen Krieg noch heftigste Gefechte geliefert und sich fleissig gegenseitig totgeschossen. Davon kündet eben dieses Denkmal und noch vieles andere, denn folgt man dem weiter in Richtung Kist, trifft man auf noch weitere Spuren dieses sinnlosen Gemetzels wie zum Beispiel dieses Massengrab:
An einer alten Linde findet man diese Tafel hier:
Gefolgt von einem Denkmal für das 2. Thüringische Armeecorps
Dem Weg folgend erreichte ich weiteres Massengrab
von dort fuhr ich wieder ab ins Welzbachtal, denn es war schon zappenduster.
In Werbach angekommen machte ich aber nochmals kurz an dem Denkmal am Ortsausgang nach Niklashausen halt, welches den Gefallenen der badischen Armee tags zuvor in der Schlacht bei Werbach gewidmet ist.
Im November kommt man schon manchmal auf sonderbare Gedanken…
Viele Grüße vom Zahnfee
Es geht am 1. Advent wieder in Külsheim um die Wurst.
Mehr Informationen unter www.rsv-kuelsheim.de
Zahlreiches Erscheinen ist nicht nur erwünscht, sondern verpflichtend.
Ich freue mich darauf!
Grüße
W.
Nachdem Wedi den Nibelungensteig im Mai schon mal an einem Tag mit Christian durchgefahren war, hat es mich gereizt, das auch mal zu probieren. Zwei Tage waren eingeplant und ganz spontan hat sich der Willi angeschlossen.
Am Morgen von Allerheiligen sind wir gestartet, der Wetterbericht stimmte, es hat geregnet. Trotzdem frohen Mutes mit der Bahn nach Miltenberg.
Das steile Kopfsteinpflaster auf dem Marktplatz vor dem dunklen Schnatterloch, ein Menetekel.
Denn danach ging es erstmal 400 hm nach oben, das meiste Trage- oder Schiebestrecke. Die nassen und rutschigen Felsen haben uns ordentlich zugesetzt. Und auch da, wo keine groben Steinbrocken mehr herumlagen, war Fahren noch nicht angesagt. Aber immerhin, die Sonne kam raus.
Der Ansteig wurde belohnt mit dem Erreichen der Gotthardsruine bei Amorbach, ein herrlicher Blick über den Odenwald (in Wedis Bericht gibt es ein schönes Panoramabild). Steil abwärts ging´s auf einem spitzenmäßigen Zickzacktrail. Und so verlief auch die weitere Route: steile Anstiege, rasante Abfahrten, eine schöne Mischung aus Singletrails und wenigen Forstwegen.
Nach viel Schweiss und leisen Zweifeln an der Machbarkeit des Unterfangens sind wir nach 46km und 1200hm ziemlich fertig und glücklich in unserer Unterkunft in Hesseneck angekommen. Da gab es leckeren Krustenbraten mit Linsen und Spätzle (ja, die Besitzer sind Schwaben). Es gab aber auch einen süffigen Ebbelwoi und einen sagenhaften Apfelbrand aus dem Eichenfass.
Wir waren nicht mehr versessen darauf, den Steig komplett zu fahren, obwohl die Strecke dann etwas leichter zu fahren war. Auf langen Abfahrten konnten wir ordentlich Strecke machen.
Natürlich gab es auch wieder Tragestrecken, wie hier am Ebersberger Felsenmeer.
Und eine schöne Aussicht auf die Marbachtalsperre.
Auf und Ab wechselten sich in der grandiosen Landschaft weiterhin ab, das hat uns viel Kraft gekostet, in Grasellenbach im Hofladen haben wir uns mit Fleischwurst und Milch nochmals gestärkt (im Odenwald gibt´s hübsche Bäuerinnen). Jedoch war der Tag schon vorangeschritten und da die Sonne sich zurückgezogen hatte und für Nieselregen Platz machte, sind wir nach
Fürth hinuntergefahren, um von dort aus mit der Bahn für 8,70€ (Verbundtarif!) nach Hause zu fahren. In TBB hatten wir dann Platzregen auf den letzten Kilometern.
Der Nibelungensteig ist ein Wanderweg, es gibt einige nicht befahrbare Streckenanteile. Aber das, was man fahren kann, ist abwechslungsreich, manchmal knifflig. In dieser Jahreszeit nicht so empfehlenswert, die Anstiege sind rutschig und die Abfahrten mit etwas weniger Speed zu nehmen, weil man nie weiss, was unter dem Laub liegt. Wir haben uns vorgenommen, nächstes Jahr, wenn es trocken ist, das Projekt nochmal anzugehen und dann komplett zu fahren.
Liebe Grüße
Hans-Jürgen
Irgendwie bin ich gestern mit dem Rad einen Hang hinunter gestolpert und stand auf einem eingezäunten Privatgrundstück. Nachdem ich mein Rad über einen Bachlauf geworfen, hinterher gesprungen war, an einer verschlossenen Tür gerüttelt hatte, konnte ich durch Gestrüpp am Zaun vorbei auf eine Straße stolpern.
Laut Garmin ist es das Šárecké údolí (Tal) gewesen, welches ich ein Stück nach oben folgte und ganz unscheinbar stand auf der rechten Seite ein Nepomuk.
Hier ist die genaue Position.
Zurück bin ich dem Track vom 19.09. gefolgt, als ich mit den tschechischen MTBlern unterwegs war. Den Ladronka Park habe ich mir mal genauer angeschaut. Die Inlinerstrecke wird dem Zahnfee mit Sicherheit gefallen. Eine Menge Speedskater waren unterwegs.
Grüße
W.
Gestern waren wir auf der hiesigen Fourcross-Strecke unterwegs. Henning macht es unglaublich viel Spaß und er ist mittlerweile schon so schnell, dass mir beim Anschauen der Atem stockt.
Natürlich durfte ich danach das Rad wieder hochschieben.
Grüße
W.