Normalerweise werden Plünderer und Deserteure im belagerten Leningrad im Winter 1942 sofort erschossen. Der junge Soldat Kolja und der 17jährige Lew erhalten aber eine zweite Chance und werden vom Oberst auf die Suche nach einem Dutzend Eier für den Hochzeitskuchen seiner Tochter geschickt.
Leningrad ist völlig ausgehungert und so verlassen sie die Stadt, um hinter den deutschen Linien zu suchen. Dabei kommen sie in Berührung mit Partisanen, deutschen Spezialtruppen und einer großen aber entfernten Liebe für den jungen Lew.
Bei der momentanen Kältewelle kann man Mitfühlen, wie sich die beiden Freunde durch den harten russischen Winter kämpfen.
Ich habe diese Buch sehr gerne gelesen; die Geschichte ist spannend, klug, traurig und witzig erzählt. Erst hinterher fiel mir auf, dass David Benioff ein US-amerikanischer Drehbuchautor ist. Dies erklärt den sauberen Spannungsbogen, der in einem Höhepunkt gipfelt. Das „Amerikanische“ an dem Roman ist auch mein einziger Kritikpunkt: Der Leser wird auf eine offensichtliche Berg- und Talfahrt der Gefühle geschickt, die eher für Drehbücher typisch ist. Der fertige Film ist im Roman schon erkennbar.
Grüße
W.