Schlaflos im Sattel II

Am Samstag Morgen sind wir in den Pfälzer Wald aufgebrochen, um uns das Mountainbikenachtrennen „Schlaflos im Sattel“ anzuschauen.

Nach 2h Fahrt trafen wir am Sportplatz ein. Stefan „Eisenbart“ zeigte auf eine Stelle neben ihren Zelten und meinte, dass wir uns mit unserem Bus da hinstellen könnten. Und prompt hatten wir einen tollen Platz an der Strecke ergattert, der wie sich später herausstellt, auch noch einigermaßen ruhig war.

Wir packten aus, errichteten den Pavillon und schauten uns um. Schnell trafen wir alte Bekannte. Im Zielbereich logierten die SRAMs aus Schweinfurt (die Seriensieger), die beiden Michas sprangen mit Kameras herum und die Organisatoren hüpften herum, um die letzten „Kleinigkeiten“ zu erledigen.

Die Külsheimer waren auch schon angereist und dopten sich mit einer halben gegrillten Sau und alkoholfreiem Radler.

Gegen 15.00 Uhr startete das Singlespeedrennen. Es galt zwei Runden zu fahren. Am Anstieg flog mir irgendwann am Crosser die Kette runter; der Kettenspanner war leider etwas entspannt. Daraufhin schob ich mein Rad der Meute hinterher. Irgendwann gelang es mir, den Spanner wieder zu motivieren, sein Funktion zu erledigen. Aber schon am Zieldownhill hörte ich lautes „Kling“ gefolgt von einem feinen Rattern und der Spanner hing völlig unmotiviert in Einzelteilen an der Kette. Ich rollte ins Ziel, tauschte das Rad gegen „Pepe“ und machte mich auf meine zweite Runde, die ich dann auch wohl als Letzter derjenigen beendete, die tatsächlich zwei Runden gefahren sind.

Bild von Pit/Steinhummer

Es folgte das Kinderrennen. Ich glaube, ich habe alleine 100 Bilder von den kleinen Helden auf dem Rad gemacht.

Endlich traf auch mein Mitfahrer Rainer mit Familie ein. Sein Wohnmobil passte auch hervorragend ganz in der Nähe unter die Bäume. Die Damen zogen irgendwann in Richtung Schwimmbad während Rainer und ich uns zur Einführungsrunde fertig machten.

Die Einführungsrunde fuhr ich zusammen mit Toncoc. Er zeigte mir die Schwierigkeiten und Tücken der 11km langen Strecke. Er hatte Recht, als er meinte, dass man die Steigung nach dem ersten Trail noch verfluchen würde.

Nach der Einführungsrunde haben wir uns erst Mal hingehockt und ein Bierchen getrunken.

Boris demonstriert hier gerade sein Angelglück.

Danach verging die Zeit bis zum Start wie im Flug. Nach der Einweisung durch Kelme, Phaty und Keili ging es dann auch schon los.

Was kann man insgesamt vom Rennen berichten?

Es war dunkel, manchmal auch kalt und sehr hart!

Leider hat es am Zieldownhill zwei wirklich schwere Unfälle gegeben. Schlimm fand ich, dass als wir oberhalb gewartet haben, bis der Krankenwagen weg ist, irgendwelche Kaschper herummotzen mussten. Irgendwann habe ich zu Einem ein paar passende Takte gesagt.

Hier das von Rainer aufgezeichnete Höhenprofil der Strecke. Die Steigung zwischen km 4,5 und km 6,5 war einfach nur fies. Egal wie vorsichtig man da ran gegangen ist, spätestens nach 1,5km war man schwarz wie die Nacht. Die Beine schmerzten, die Arme taten vom Ziehen weh… Herrjeh, einfach krass.

Am Ende der Steigung ging es rechts ab und nach ca. 250m folgte der Kontroll- und Hariboverpflegungspunkt von Kathrin. Kurz danach folgten zwei Schlammpfützen in die sich tatsächlich ein paar Leute geworfen haben. Das Gefälle ab km 7,5 war ein netter Trail, der sich schön den Hang hinunter schlängelte und zum Schluß etwas steiler wurde.

Es folgte eine miese kleine Steigung, die kaum sichtbar aber dafür deutlich spürbar war. Es ging einfach nicht voran. Nach dem zweiten Passieren des Kontrollpunktes (Kathrins Reich) folgte eine ganz leichte Steigung in Richtung Zieldownhill. In dieser Steigung hat es vermutlich nur meine Wenigkeit fertig gebracht, sich zu Boden zu werfen. Während des Trinkens erwischte ich wohl die einzige Unebenheit auf dem Waldweg und fand mich auf dem Boden wieder.

Rainer und ich fuhren jeweils 2 Runden, danach wurde gewecchselt. Wir hatten uns beide vorgenommen heil durch das das Rennen zu kommen, was uns ja letztendlich auch gelang. Da ich die beiden ersten Runden fahren durfte, hatte Rainer die beiden Letzten zu bestreiten, die er voll und ganz in der Dämmerung ausgenutzt hat. Rainer ist somit auf 8 gefahrene Runden und ich bin auf 7 Runden gekommen.

Letztendlich sind wir 11. in unserer Kategorie geworden. Das Ergebnis bleibt nebensächlich solange man vor toncoc liegt. 😉 Die Fischfreunde aus Külsheim haben gezeigt, wie man richtig mit dem MTB in der Nacht fährt und liegen deutlich vor uns. Glückwunsch!

Es war eine faszinierende Nacht. Die von Poolagent aufgelegte Musik im Zielbereich blubberte unaufdringlich um einen herum, irgendwo konnte man auch immer mal ein gutes Gespräch führen. Gerolf lernte ich z.B. auf der Strecke kennen; er hatte mein Rad erkannt. Die Verpflegung des TV Weidenthal war vorzüglich. Das Frühstück am Morgen war ein Gedicht. (Wo bekommt man den 5kg Trog Schokopaste her?)

Meine C. meinte am Schluss zu Tobi:

„Wir kommen nächstes Jahr wieder!“

Sie hatte mich noch nicht mal gefragt!

Grüße

W.

3 Gedanken zu “Schlaflos im Sattel II

  1. ganz großer radspocht! respekt an alle mitstreiter und gute besserung an die verletzten. in vier jahren sehen wir dich/euch dann bei olümpia, beim ersten ssp rennen des ioc.

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